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WANGEN

Talking Streets – Wangen überrascht Wangener*innen

Datum: 20.07.2018
Ort: Stuttgart Wangen

Stuttgart-Wangen … Eingegipste Bäume und Laternen, bunte Stühle auf dem Gehweg, lustig verkleidete Briefkästen und Kleidercontainer, ein Regal voller handgemalter Bilder von Schüler*innen, Kleidungsstücke auf einer Wäscheleine oder die stilisierte Sprengung eines Zauns vor einer Grünanlage: Am 20. Juni gab es in Wangen eine Menge Überraschungen. Was steckte dahinter?

Angehende Stadtplaner*innen und Innenarchitekt*innen hatten sich Gedanken zum Stadtbezirk gemacht und an knapp 20 Stellen mit Themeninstallationen die Wangener zum Innehalten und Nachdenken veranlasst. In ihren gelben Warnwesten waren die Studierenden der Stuttgarter Hochschule für Technik sowie einige zur Zeit hier studierende Kommilition*innen aus Indien schon von weitem gut zu erkennen. Sie hatten sich markante Punkte im Ortskern ausgesucht, um über kreative Gestaltungen ortstypische Themen aufzugreifen und dazu mit den Einwohner*innen Wangens ins Gespräch zu kommen.

Denkanstöße vor Ort

„Talking Streets“ nannte sich dieses eintägige „Event“. Es ist Bestandteil des geförderten Projekts „TransZ“, das vom Zentrum für Nachhaltige Stadtentwicklung unter Leitung der Professorin Christina Simon-Philipp wissenschaftlich begleitet wird. Begonnen hat es vor einem Jahr. Inzwischen wurden in einem Lenkungskreis sowie bei öffentlichen Veranstaltungen in Wangen erste Themenfelder identifiziert, die mit Akteur*innen vor Ort bearbeitet werden sollen, um Wangen attraktiver zu machen. Die jetzige Aktion sieht Christina Simon-Philipp als „Intervention“. So sollten Wangener*innen auf das Projekt aufmerksam werden und in ihrem ureigenen Lebensumfeld mit Stadtbezirksthemen konfrontiert werden und Denkanstöße bekommen.

Gelegenheiten dazu gaben ihnen beispielsweise die Aktionen am Wangener Marktplatz, dessen bisherige Gestaltung Raum für Verbesserungsvorschläge lässt. Oder gegenüber der Begegnungsstätte, wo genügend Frequenz vorhanden ist, um die Kommunikation unter den Wangener*innen zu fördern; angeregt wurde dies durch Sitzmöglichkeiten. Oder auf dem Keltervorplatz, dessen schäbige Möblierung ein Ärgernis ist. Dort hatten die Studierenden Briefkasten, Telefon und Recyling-Container witzig verkleidet und so auf deren Funktionen hingewiesen. Auch die Unterführung am Marktplatz wurde thematisiert – mit einem „Photo Point“ auf der Rathausseite und „Stairs of Diversity“ am gegenüberliegenden Aufgang. Viel Mühe hatten sich Wilhelmsschüler*innen gegeben, die auf zahlreichen Bildern visualisiert haben, was ihnen an Wangen besonders gut gefällt. Die örtliche Eisdiele verwundert angesichts des Sommers weniger, erstaunlicher waren da vielleicht die vielen positiven Kommentare zu Schule und Schulbesuch. Und: Wangen sollte sauberer sein! „Push me“ forderte eine andere Gruppe neben der Hajek-Plastik die Passant*innen auf, den Zaun vor dem Geschäftsgebäude zu „sprengen“, um die private Grünfläche der Öffentlichkeit zu erschließen – so die Idee. Die Reaktionen waren gemischt, berichtete ein angehender Stadtplaner.

Dialog in Gang gesetzt?

Nun sollen die Beobachtungen und Gespräche ausgewertet werden und in die weitere TransZ-Arbeit in und für Wangen einfließen. Für die Studierenden stellte die Aktion auch eine Studienarbeit dar. Für die Wangener*innen kann sie irgendwann vielleicht zu dauerhaft erlebbaren Veränderungen an ihrem Wohnort führen. Haben die „sprechenden Straßen“ einen Dialog in Gang gesetzt?

 

Diese Zusammenfassung basiert auf einem Artikel von Manfred Kassen.

PROJEKTKOORDINATION

Hochschule für Technik Stuttgart (HFT)

Fakultät Architektur und Gestaltung
Elisabeth Schaumann (M.Eng.)
Schellingstr. 24
70174 Stuttgart

E-Mail: wangen@transz.de

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